Eines der vielen Kunstwerke auf den Strassen der Stadt, sieht aus wie von Miró. “Das Gesicht von Barcelona” hat jedoch mit einer anderen Berühmheit zu tun.
In der katalanischen Hauptstadt entdeckt man nicht nur einheimische Kunst. Den goldene Fisch vor dem Torre Mapfre beispielsweise hat der kanadische Designer und Architekt Frank Gehry entworfen. Eine Figur des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero erwartet die Besucher Barcelonas bereits am Flughafen. Sein riesiger Kater wurde zum Symbol der Stadt und steht im Raval. Und auch ‘Das Gesicht von Barcelona’ (La cara de Barcelona) stammt aus der Hand eines Künstlers “der andere Seite des grossen Teiches”.
Auf dem Passeig de Colom hat sich mehr als 100 Jahre nach seiner Einweihung anlässlich der Weltausstellung Roy Lichtenstein verewigt. An der Ecke, an der die Via Laietana beginnt, steht sein Kunstwerk, das auch als ‘cap de Barcelona’ (kat. für Kopf von Barcelona) bekannt ist. Im Auftrag der Stadtverwaltung hat er seine Hommage an die Mittelmeermetropole angefertigt.Das Objekt des US-Amerikaners fällt vor allem durch seine Farben und auch aufgrund seiner Größe schon von weitem auf.
Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters und einigen Nachbarn ist das fast 15 Meter hohe Objekt “etwas zu abstrakt”. Doch andererseits gehört ‚Das Gesicht von Barcelona’ nun schon seit mehreren Jahrzehnten zum Stadtbild. Meritxell, die schon seit ihrer Kindheit in der Nachbarschaft wohnt, erzählt uns: “Es hat schon ein wenig gedauert, sich daran zu gewöhnen.” Mittlerweile ist sie aber nicht mehr wegzudenken und den jungen Leuten und den Touristen gefällt es”, fügt sie lachend hinzu.
Hommage an die Stadt
Roy Lichtensteins Skulptur gehört zu seiner Brushstrokes-Sammlung und ist eine Hommage an die Stadt. Dabei muss allerdings auch Diego Delgado Rajado erwähnen, der dabei als „Experte“ überdimensionaler Objekte mit Hand anlegte.
Im ersten Moment denkt man dabei vielleicht eher an den Stil von Joan Miró. Doch ist es eigentlich eine andere katalanische Persönlichkeit, an die dieses Kunstwerk erinnern soll. Wer genauer hinschaut, erkennt ganz deutlich die kleinen Mosaike in Anlehung an das Trencadis von Antonio Gaudí.
Die auffälligen Farben – Weiß, Rot, Blau, Gelb und Schwarz – und ihre Linien, erinnern an die visuelle Sprache des Comics. Sie sind charakteristisch für den Stil des Künstlers. Vor dem Hintergrund erhabener roter Punkte erkennt erkennt man Gesicht oder einen Kopf mit sinnlichen Lippen und riesigen Wimpern.
Eingeweiht wurde ‘Das Gesicht Barcelonas’ anlässlich der Olympischen Spiele 1992. Aus gleichem Anlass entstand übrigens auch eine weitere Skulptur, die nur wenige Meter entfernt zu finden ist. Gambino, die riesige Gamba ist wohl eines der meistfotografierten Kunstwerke der Stadt. Dabei diente sie ursprünglich einem ganz anderen Zweck.
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