Ausflüge mit dem (Gratis-)Renfe-Ticket

Lieber raus in die Berge und Wälder oder einen hübschen Küstenort besuchen? Unsere Tipps für tolle Ausflüge mit dem (Gratis-)Renfe-Ticket

Die Subventionierung der Fahrkarten der Rodalies und der Mittelstrecken durch die spanische Regierung ist ja vorrangig für Pendler gedacht. Doch auch jeder anderen kann von diesem zeitlich begrenzten Angebot Gebrauch machen. Also warum nicht ein (paar) mal die wunderschöne Umgebung der Stadt erleben. Küste, Berge, Wälder und malerische kleine Orte warten auf einen Besuch. Wir haben einige Empfehlungen für Ausflüge mit dem (Gratis-)Renfe-Ticket zusammengestellt.

Was bei der Nutzung und beim Erwerb zu beachten ist, hat Barcelonalemany bereits berichtet. Noch bis Ende Dezember erlauben die kostenlosen Tickets der Rodalies und die Züge der mittleren Entfernungen tolle Kurztrips durch Katalonien. Den kompletten Streckenplan der Rodalies gibt es auf der Webseite der Renfe. So lassen sich eine Vielzahl von Ausflugszielen finden. Für alle, die nicht lange suchen wollen, haben wir im Folgenden einige Tipps.

Ribes de Freser – Das Tor zu den Pyrinäen

Einer der schönsten Orte in den Pyrenäen, den man mit dem Zug erreichen kann. Schon beim Verlassen des Bahnhofs beeindruckt die Hauptstadt des Vall de Ribes den Besucher. Umgeben von den grünen Bergen der katalanischen Pyrenäen, erscheint die Stadt von oben wie eine kleine Schlange, die sich an ihr Umgebung anpasst. Bei vielen ist Ribes de Freser vor allem bekannt, weil von hier die Zahnradbahn startet, die zum Skigebiet Vall de Núria führt. Sie ist eine der wenigen Möglichkeiten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Skifahren Ski zu kommen.

Darüber hinaus beginnen auch viele empfehlenswerte Wanderrouten in der hübschen kleinen Gemeinde. Wer es lieber etwas gemütlicher hat, spaziert einfach entlang der Flüsse, die das „kleine Tor Eingang zu den Pyrenäen“ durchqueren. Um dorthin zu gelangen, nimmt man einfach die Linie L3 L’Hospitalet de Llobregat – Puigcerdà.

Montblanc

Eine Stadt, die den Anschein macht, als wäre sie eine einzige Burg. Für den Weg dorthin gibt es sogar zwei Optionen. Dazu nimmt man entweder die R13 (Barcelona Estació de França – Lleida (über Valls) oder die Linie R14 Barcelona Estació de França – Lleida (über Tarragona und Reus). Gegründet wurde sie im 12. Jahrhundert, um die Route von Lleida nach Tarragona. Spätestens, wenn man die Spitze dieses ummauerten Hügels erreicht, versteht man, warum Montblanc genau hier errichtet wurde.

Vom höchsten Punkt sieht man perfekt die umliegenden Täler und die Straße, die heute allerdings die beiden wichtigsten katalanischen Städte verbindet. Die imposante Stadtmauer ist perfekt erhalten, und ein Spaziergang an ihr entlang gleicht einen Geschichtsunterricht unter freiem Himmel. In der Altstadt findet man unter anderem die Kirche und das alte jüdische Viertel und es erinnert an Girona oder das Barri Gòtic von Barcelona. Während man durch die hübschen kleinen Gassen schlendert, fühlt man sich fast wie ein echter Ritter. Übrigens fand – so erzählt die Legende – der Kampf zwischen Sant Jordi und dem Drachen genau vor diesen Mauern statt.

Portbou

Der Ort nahe Frankreich, in dem Walter Benjamin seine letzten Tage verlebte, ist ebenfalls einen Besuch wert. Zu erreichen ist Portbou mit der Linie RG1 L’Hospitalet de Llobregat – Figueres/ Portbou und R11 Barcelona Sants – Portbou. Die letzte katalanische Gemeinde vor Frankreich vereint Schönheit eines Ortes an der Costa Brava mit dem Geheimnisvollen eines Grenzstädtchens. Typisch für die Gegend findet man einen kleinen Strand zwischen kleinen aber steilen Klippen.

Das Gelände des Bahnhofs, dessen Gebäude aus dem Beginn des 20. Jahrhundert stammen, ist fast genauso gross wie das der gesamten Stadt. Als Dreh- und Angelpunkt bewahrt er den modernistischen Aspekt der Gemeinde. Der Strand ist wunderschön, genau wie die kleinen Gassen und natürlich die Umgebung, die man über Küstenpfade erkunden kann. Aber kein Besuch in Portbou ist vollständig ohne einen Besuch des Denkmals für Walter Benjamin. Diesen findet man vor dem wunderschönen Friedhof von Portbou, der sein Grab beherbergt. Die Skulptur, erinnert an den Tod des Philosophen in dieser Stadt auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus. Ein Mahnmal, das an die dunklen Passagen Spaniens und Europas erinnert.

Naturpark Montseny

Man kann sich kaum vorstellen, dass in fast unmittelbarer Nähe der Millionenmetropole Barcelona eine so außergewöhnliche Naturkulisse zu finden ist. In kaum 50 Kilometern Entfernung wartet mit atemberaubenden Berge, farbenprächtigen Wäldern, Tälern, Flüssen und Wasserfällen ein wahres Juwel der Natur. Bis hin zu einem Biosphärenreservat, bietet der Naturpark Montseny alles, was man sich bei einem Ausflug ins Grüne nur wünschen kann.

Das mediterrane Klima in der Umgebung ist die Basis für diese beeindruckende Landschaft von rund 30.000 Hektar. Inmitten von Bergen, deren Farben sich mit jeder Jahreszeitenwechsel ändern, fließen rauschen Flüsse Richtung Mittelmeer. Gelegen zwischen den Comarques Osona und Vallés Oriental befindet sich im Naturpark Montseny das höchste Massiv des katalanischen Vorküstgebiets. Neben den Gipfeln der Les Agudes oder Matagalls beeindruckt der Turó de L`Home mit 1706 Metern jedoch am meisten. Wie kommt man dorthin? Mit der Linie R2 Nord (Aeroport – Maçanet Massanes).

Delta de l’Ebre

Dieses unglaubliche Naturparadies ist vielleicht eines der besten gehüteten Geheimnisse der Region. Manche nennen die Gegend sogar die „südliche Costa Brava“. Ein Ort, an dem man sich bei der Ankunft immer fragt, warum man eigentlich nicht öfter dort gewesen ist. Um das Delta de l’Ebre zu erreichen, bietet sich die Linie R16 (Barcelona Estació de França – Tarragona – Tortosa / Ulldecona) an.

Der Zug verlässt man im Ort Deltebre und von dort wirkt die Mobilität im ersten Moment etwas kompliziert. Doch es eine wirklich gute Option: Fahrräder mieten. Zweiräder sind nämlich das ideale Transportmittel, um die scheinbar endlosen grünen Reisfelder und die frische Luft zu genießen. Ausserdem gelangt man so am einfachsten näher an die wilden Strände dieses Naturparks. Dort kann man nicht nur den feinem Sand genießen sondern sogar Flamingos beobachten. Eine Paella mit Reis und Tintenfisch aus der Region macht den Tag dann perfekt. Für alle die den Zug zurück erst am nächsten Tag nehmen möchten, gibt es auch Hotels und einen Campingplatz.

El Penedès

Miravinya el Circell
Im Herzen vom Penedès (Foto: Barcelona és molt més)

Die Region ist längst nicht mehr nur aufgrund ihrer Weinberge bekannt. Auch wenn sicherlich viele Besucher in erster Linie deswegen in diese Gegend kommen. Die Linie R4 (Sant Vicenç de Calders – Manresa) bringt die Reisenden zum Beispiel direkt bis nach Vilafranca del Penedès. Es gibt dort so viele Weingüter, dass es schwierig ist, sich nur auf ein oder zwei zu beschränken. Die Klassiker unter ihnen sind Heretat Mas Tinell, Jaume Serra, Juvé & Camps, Mas Rodó oder René Barbier. Für welche man sich auch entscheidet, man kann dabei nichts falsch machen. Bei einem Rundgang durch die Stadt bietet sich ein Besuch des Weinmuseums an. Nicht weniger bekannt ist der Nachbarort Sant Sadurní d’Anoia, der “Hauptstadt“ des Cava mit ihren zahlreichen Bodegues.

Doch nicht nur Weinliebhaber zieht es nach Penedès, denn dort wartet ebenfalls eine beeindruckende Umgebung. Die wunderschönen Landschaften mit ihren scheinbar endlosen Weinfeldern laden zu Wanderungen durch die Natur ein. Dabei bieten sich von den fünf sogenannten „Miravinyes” fantastische Ausblicke bis zum Mittelmeer und sogar bis zu den Pyrinäen. El Penedès sollte man also in jedem Fall einmal besucht haben.

So kommt man an die von der spanischen Regierung subventionierten Tickets der RENFE.

Während des Zeitraums der Massnahme sind darüber hinaus auch die Tarife für die Fahrkartek des öffentlichen Nahverkehrs im Großraum Barcelona reduziert. Alle Infos dazu HIER.


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