Einschränkungen beim Wasserverbrauch

Anhaltende Trockenheit wirkt sich immer mehr auf Reserven aus. Regierung kündigt Einschränkungen beim Wasserverbrauch an

BARCELONA / EUROPA PRESS. Die Restriktionen werden in Barcelona und Umgebung ausgeweitet. Die Generalitat de Catalunya hat das Level des Dürrealarm in der Ter-Llobregat-Gebiet am 28. Februar, auf die Ausnahmephase angehoben. Daraus ergeben sich diverse Maßnahmen, die in Barcelona und 223 anderen Gemeinden Kataloniens ab Donnerstag, dem 2. März, in Kraft treten werden. In diesem Zusammenhang wurde aber auch mitgeteilt, dass die Versorgung der Haushalte vorerst gewährleistet ist, auch wenn die tägliche Nutzung pro Person vorübergehend limitiert sein wird. Darüber hinaus wurden weitere Einschränkungen beim Wasserverbrauch angeordnet.

Bereits seit mehreren Monaten hat es in der betroffenen Gegend keine nennenswerten Niederschläge mehr gegeben. Das hat die Regierung veranlasst, den Ausnahmezustand auszurufen. Auch die Ankunft von Sturmtief Juliette in dieser Woche, das Schneefälle in stellenweise ungewöhnlichem Ausmaß verursachte, brachte nicht die erhoffte Verbesserung der Situation.

Reserven sinken weiter

Der Wasserstand der Stauseen im Landesinneren Kataloniens, die vor allem Barcelona versorgen, verloren auch im Februar weiter an Wasserressourcen. Sie lagen nach Angaben der Behörden noch vor einem Monta bei weniger als 30% ihres normalen Stands. Zu Beginn des meteorologischen Frühlings am 1. März sind die Reserven auf unter 28 % gesunken.

Stand: 28. Februar 2023 (Angaben laut ACA)

Keine Niederschläge in Sicht

Der meteorologische Dienst der Generalitat MeteoCat hat im Zusammenhang mit der Dürrewelle auch keine guten Nachrichten. Laut einem Sprecher gibt es keine klaren Anzeichen dafür, dass es in den kommenden Tagen zu wesentlichen Regenfällen kommen wird. Aus diesem Grund wird erwartet, dass die Stauseen in den kommenden Tagen weiter Wasser verlieren werden.

Auch der bevorstehende Frühling soll scheinbar keine Besserung bringen. Einige saisonale Modelle darauf hin, dass der diesjährige Frühling weniger Regen als gewöhnlich bringen könnte.

Wie viel Wasser verbraucht man täglich?

Nach Angaben der katalanischen Wasserbehörde (ACA) verbraucht ein offener Wasserhahn etwa 10 Liter pro Minute. Basierend auf diesen Daten haben sie berechnet, wie viel bestimmte Handlungen in unserem täglichen Leben verbrauchen.

Händewaschen2-8 Liter
Zähneputzen2-12 Liter
Duschen30-80 Liter
Füllen der Badewanne200-300 Litern
Toilettennutzung10 Liter
Verwenden des-Geschirrspülers18-30-Liter
Geschirr von Hand spülen15-30 Liter
Koch- und Trinkwasser10 Liter pro Person und Tag
Hausputz10 Liter pro Tag
Autowaschen400 Liter
Rasen-Bewässerung400 Liter

Welche sind die wichtigsten Einschränkungen?

Nachfolgend detaillieren wir die Wasserbeschränkungen in Barcelona und insgesamt 223 Gemeinden in Katalonien. Diese wirken sich neben der Limitierung der Nutzung pro Einwohner und Tag auch auf weitere Bereiche aus.

  • Reduzierung der Zuteilung landwirtschaftlicher Bewässerung um 40 % oder Ersatz eines Teils der für landwirtschaftliche Bewässerung durch regeneriertes Wasser.
  • Die Verwendung von Wasser für die Bewässerung von Gärten und Grünflächen öffentlicher oder privater Art ist untersagt (mit Ausnahme der überlebenswichtigen Bewässerung von Bäumen oder Pflanzen)
  • Die Bewässerung von Rasenflächen ist verboten, davon ausgenommen sind Flächen, die für den Vereinssports bestimmt sind. Gleiche Ausnahme gilt für die Bewässerung, die durch die Verwendung von gesammeltem Regenwasser oder regeneriertem Wasser aus Kläranlagen erfolgt.
  • Die Reinigung von Straßen, Gehwege oder Gebäude mit Trinkwasser bleibt vorrübergehend verboten.
  • Nur Süßwasser-Pools mit Umwälzsystemen dürfen teilweise und nur mit den Mindestmengen befüllt werden, um die hygienische Qualität des Wassers zu gewährleisten.
  • Begrenzung des maximalen Wasserverbrauchs auf 230 Liter pro Einwohner und Tag. Dieser Wert liegt deutlich unter dem derzeitigen Durchschnitt Kataloniens.
  • Reduzierung von 15 % des Wassers für industrielle Zwecke.

Millionen Einwohner betroffen

Wie die Sprecherin der Generalitat de Catalunya mitteilte, sind von dieser Situation insgesamt 224 Gemeinden in 15 Landkreisen und rund 6 Millionen Einwohner betroffen. Dies sind die 224 Gemeinden, in denen die Einschränkungen gelten werden:


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