Die katalanische Hauptstadt ist der vieler Erfindungen. El Takatà ist allerdings der einzige Sport der in Barcelona seinen Urspung hat.

BARCELONA / REDAKTION. Erfunden wurden hier viele Dinge. Barcelona ist aber eine der wenigen Städte, die sich rühmen kann, auch einen eigenen Sport zu haben. Vielleicht hat man beim Spaziergang an den Stränden von Barcelona schon einmal ein paar ältere Herren dabei beobachtet. Wahrscheinlich hat man dann gewundert, was genau sie da spielen. Eine Sportart, die ein wenig an Volleyball erinnert und irgendwie auch an Tennis. Doch es ist weder das eine noch das andere ist. Die meisten haben es bestimmt übersehen oder schon wieder vergessen. Doch wer einen Funken Neugier in sich trägt, fragt sich sicherlich: Was zum Teufel war das? Die Antwort ist kurz und klar: Das ist el Takatà .

Mehr als ein Jahrhundert alt

Es ist eine Sportart, die 1914 in La Barceloneta geboren wurde. Die Schwimmer des Club Natació Atlètic-Barceloneta hatten noch keine überdachten Schwimmbäder. Somit konnten sie während der Wintermonate ihrer Passion nicht nachgehen, wenn das Meer zu rau war. Aus diesem Grund blieb nur die Möglichkeit, sich mit etwas Fantasie eine alternative Beschäftigung am Strand auszudenken. Daraus entstand letztendlich die Idee, zwei der beliebtesten Ballsportarten (Tennis und Volleyball) zusammenzubringen und eine neue Sportart zu erfinden.

el takatà
Leute beim El takatà- Spiel in den 1950er Jahren (Foto: Arxiu de l’Ajuntament de Barcelona)

So wurde el Takatà geboren, das ein Volleyball-ähnliches System verwendet, jedoch mit einigen Variationen. Auch die Maße des Feldes sind etwas unterschiedlich. Zum Spielen wird die Hand und ein Tennisball benutzt, den man nicht nach unten schlagen oder festhalten darf. Bei Freundschaftsspielen wird bis 40 und bei offiziellen Spielen bis 60 Punkten gezählt. Gleich ist allerdings, dass jeweils Zwei gegen Zwei spielen.

Ein ‘el takatà’-Spiel am Strand von Barceloneta (Foto: BarcelonAlemany.com)

Seitdem die Sportart entstand, haben sich verschiedenen Varianten entwickelt und auch die Regeln änderten sich im Laufe der Zeit. Im Club Natació beispielsweise sind Schläge nach unten erlaubt und es wird bis 21 gezählt.

Leider wird diese Sportart immer weniger praktiziert und oft sind es nur die Älteren, die es aus Nostalgie bewahren. Aber wer dies gelesen hat, weiß nun, worum es sich handelt. Wer also das nächste Mal mit etwas Lust auf Sport am Strand auf diese Herrschaften trifft, kann mal versuchen, el Takatà zu schlagen. Eine andere Sache ist, ihn auch zu bekommen.


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