In Spanien zahlen die Verbraucher eine der höchsten Energiepreise in ganz Europa. Ab Juni gibt es nun neue Stromtarife die auf den Zeiten des Verbrauchs basieren.
SPANIEN, EUROPA PRESS. Die Stromrechnungen hierzulande sind nicht nur hoch, sondern auch für die meisten unverständlich. Die spanische Regierung will dies nun ändern: die Rechnungen sollen einfacher und die Struktur der Tarife reformiert werden. Demnach wird es ab 1. Juni neue Stromtarife geben. Worauf man achten sollte und wie man sparen kann, haben wir zusammengefasst.
Die Verbraucher sollen animiert werden, den Konsum in Spitzenzeiten zu minimieren. Bereits im vergangenen Jahr sollte es einen neuen Tarif für private Haushalte mit einer Leistung bis maximal 15 Kilowatt geben. Durch die Coronavirus-Krise wurde dieses Vorhaben allerdings aufgeschoben. Nun haben die Unternehmen neue Stromtarife für den 1. Juni vorbereitet. Obwohl es offiziell einen freien Markt in Spanien gibt, wechselt man in diesen nur, wenn man selbst einen Tarif wählt.
Was sich ändert
Bei den Änderungen handelt es sich im Wesentlichen um eine Umstrukturierung der Tarife. Das Hauptziel dabei ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Danach wird nach 3 Energieperioden differenziert: punta, llano und valle, (mit unterschiedlichen Preisen). Darüber hinaus gibt es 2 Perioden für Leistungen von weniger als 15 kW, was die Mehrheit der Haushalte ausmacht.
Wird es teurer?
Wie sich die Änderungen auf die Rechnungen auswirken, hängt laut dem Verbraucherschutz vom aktuellen Tarif des jeweiligen Kunden ab.
Ein normaler Verbraucher mit Tarif 2.0A, 4,6 kW Potenz und 3.500 kWh Jahresverbrauch würde durchschnittlich 2 Euro pro Monat sparen. Den größten Vorteil haben Unternehmen und Haushalte mit einer Leistung zwischen 10 und 15 kW. Für sie bedeutet die Änderungen eine erhebliche Einsparung in den zukünftigen Rechnungen.
Dabei ist zu sagen, dass Grundgebühren nur eine der Komponenten sind, die den Strompreis beeinflussen. Letztendlich hängt die Höhe der Rechnung vom Vermarkter und der gewählten Rate ab.
Wann sollten Haushaltsgeräte angeschaltet werden?
„Wer sparen möchte“, so Laura Cardenal von Selectra, „sollte den Energieverbrauch hauptsächlich auf die Stunden und Tagen mit günstigen Raten legen. Das Jeder Wochentag von 00:00 Uhr morgens bis 8:00 Uhr morgens.“ Leichter gesagt als getan, vielen bleibt da nur das Wochenende. Zumindest während des Samstags und Sonntags muss man sich darüber keine Gedanken machen. Das Gleiche gilt für Nationalfeiertage, wie zum Beispiel der 1. Mai.
Welche sind die Energieperioden?
Die Zeiten der 3 Energieperioden punta, llano und valle sind die Folgenden:
P1: punta (teuer): 10h bis 14h und 18h bis 22h
P2: llano (mittel): 8h bis 10h / 14h bis 18h / 22h bis 24h
P3: valle (billig): 24h bis 8h, Samtags, Sonntags und Feiertags ganztägig
Wochenenden und Nationalfeiertage mit einem festen Datum haben einen anderen Zeitplan. Es wird festgelegt, dass an diesen Daten durchgehend den Tarif „valle“ (billig) gilt.
Wieviel kann man sparen?
Wie viel Geld man tatsächlich sparen kann, hängt davon ab, wie der Verbraucher seinen Energieverbrauch an die neuen Zeitpläne anpasst. Genauso wie von der vertraglich vereinbarten Rate“, sagt Antonio Picazo von „Gana Energía“.
Letztendlich kommt es darauf an, die neue Preisstruktur zu verstehen. Der feste Teil der Rechnung (die vereinbarte Potenz), wird sinken, dagegen steigt der Preis für den Strom. Dies bedeutet: Wer sich am besten an die Zeitfenster der günstigen Raten anpasst, kann mehr einsparen.
Neue Stromtarife sind ein erster Schritt, doch die Energierechnungen könnten noch geringer sein. „Eine Steuersenkung würde zweifellos zu einer Reduzierung des vom Verbraucher gezahlten Gesamtbetrags bedeuten. Davon würden sowohl die Kunden des regulierten als auch des freien Marktes profitieren“, ist der Verbraucherschutz überzeugt.
Muss man etwas tun?
Die Tarife der Verträge des freien Marktes werden von den Unternehmen automatisch angepasst. Es ist allerdings ratsam, im Zweifelsfall einen Kundenberater seines Stromanbieter zu kontaktieren, um eventuell die Raten zu ändern.
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