Änderungen der Verkehrsgesetze

Änderungen der Verkehrsgesetze

Neue Regelung für eScooter, höhere Strafen für Handy-Nutzung und mehr Schutz für Radfahrer. Dies sind die 10 wichtigsten Änderungen des Verkehrsgesetzes

SPANIEN, EUROPA PRESS. Im Jahr 2021 verloren bei Unfällen auf spanischen Straßen insgesamt 1.004 Menschen ihr Leben, weitere 3.728 wurden schwer verletzt. Es waren rund 32 % weniger 10 Jahre zuvor, doch immer noch viel zu viele. Am Montag sind nun einige Änderungen der Verkehrsgesetze in Kraft getreten.

Der mit 38 % recht hohe Anteil besonders gefährdeter Verkehrsteilnehmer macht den Behörden am meisten Sorgen. Von diesen 383 Todesopfern waren 31 Radfahrer, 110 Fußgänger, 241 Motorradfahrer und auch ein eScooter-Fahrer verunglückte bereits tödlich. 

Vor allem der Verband der Radfahrer und der Automobilclub RACC forderte seit Lnagem strengere Regeln. Seit dem 21. März gelten nun die neuen Vorschriften des Verkehrsamts DGT, die ebenfalls härtere Strafen bei Missachtung beinhalten. Das langfristige Ziel dieser Reformen ist klar definiert: keine Verkehrstote mehr bis 2050.

Die wichtigsten Änderungen der Verkehrsgesetze im Überblick:

Mehr Regulierung für eScooter

Die neuen Vorschriften umfassen auch den Umgang mit Elektroroller und ähnlichen Fahrzeugen. Dazu zählen alle von Elektromotoren angetriebenen Fortbewegungsmittel mit einem oder mehreren Rädern, deren Höchstgeschwindigkeit zwischen 6 und 25 km/h liegt. Seit Montag müssen die Fahrer dieser Gefährte einen Helm tragen. Was bisher nur in vereinzelten Städten galt, (Barcelonalemany berichtete darüber), ist nun landesweite Vorschrift. Die Nutzung auf Gehwegen und in Fußgängerzonen ist genauso untersagt wie das Befahren von Autobahnen oder Schnellstraßen. Darüber hinaus ist das Tragen einem Helms mit dem neuen Gesetz nun auch Pflicht.

Unter 18 Jahren 0,0 Promille 

Minderjährige dürfen beim Fahren eines Rollers oder eines für sie zulässigen Fahrzeugs, keinen Alkohol zu sich genommen haben. Gleiches gilt in diesem Zusammenhang natürlich auch für den Konsum von Drogen.

Sicherheit

Wer die vorgeschriebenen Regeln zur eigenen Sicherheit nicht befolgt, verliert durch die Änderung der Verkehrsgesetze 4 Punkte. Dies betrifft nicht nur den Sicherheitsgurt im Auto, sondern auch die korrekte Verwendung von Kindersitzen. Das Gleiche gilt für Motorradfahrer, die den Helm nicht ordnungsgemäß nutzen.

Handy im Auto

Allein das Telefon in der Hand zu halten, auch wenn es nicht benutzt wird, führt zum Verlust von sechs Punkten. Die Nutzung ist einzig in Verbindung mit einer Freisprecheinrichtung und zur Navigation gestattet. Dies gilt auch, wenn man bei Rot an der Ampel steht.

Überholen

Wann immer man ein anderes Fahrzeug überholt, muss nun die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit der Straße eingehalten werden, auf der man fährt. Bisher war es in solchen Fällen getattet, diese um bis 20 km/h zu überschreiten.

Radarwarnsysteme

In Autos sind sämtliche Geräte untersagt, die auf Blitzer hinweisen. Ausnahme bilden Tools wie Google Maps oder anderen Navigationssystemen, die vor fest installierten Radargeräten warnen.

Gefährliches und respektloses Verhalten

Wer Gegenstände auf die Straße wirft, verschmutzt nicht nur die Umwelt, sondern kann damit unter Umständen Brände oder Unfälle verursachen. Die Strafe dafür wurde nun erhöht und der Punkteverlust steigt von vier auf sechs. Das Parken auf einem für Menschen mit Behinderungen reservierten Bereich führt zu einem Abzug von drei Punkten.

Mehr Sicherheitsabstand beim Überholen (Foto: RACC)

Mehr Schutz für Radfahrer

Wer beim Überholen eines Radfahrers den Sicherheitsabstand von anderthalb Metern nicht beachtet, verliert nun sechs Punkte auf seinem Führerschein-Konto. Laut den neuen Vorschriften muss der Fahrstreifen vollständig gewechselt werden, wenn die Straße mehr als eine Spur je Richtung hat.

Zonen der geringen Abgaswerte

In verschiedenen spanischen Städten, wie beispielsweise Barcelona, Madrid und València wurden sogenannte Umweltzonen eingerichtet. In diese ausgewiesenen Bereiche dürfen Fahrzeuge mit besonders hohen Abgaswerten nicht mehr fahren. Die Missachtung dieser Einschränkungen gilt nun als schwere Ordnungswidrigkeit und wird mit einer Geldstrafe von 200 Euro geahndet.

Wiedererlangen verlorener Punkte

Im Falle des Verlustes von Punkten werden sie nur dann wiedererlangt, wenn innerhalb von zwei Jahren keinen erneuten Verstoß gibt. Darüber gibt es, bis zu einem Maximum von fünfzehn, zwei Punkte für die Teilnahme an einem Kurs für sicheres Fahren.

Alle Nachrichten, die neuesten Artikel und interessante Anekdoten immer direkt auf’s Handy erhalten? Hier klicken, um unseren Telegram-Kanal zu abonnieren.


Um unsere Webseite und damit auch den Service für unsere Lesern weiter verbessern zu können, sind wir auf etwas Hilfe angewiesen. Über eine kleine Unterstützung unserer journalistischen Arbeit würden wir uns daher sehr freuen: