Bars und Restaurants schließen

Die Generalitat geht aufgrund der aktuellen Covid19-Situation auf den Vorschlag der Zivilschutzorganisation ProciCat, neue Maßnahmen anzuordnen. Eine der Entscheidungen ist, dass 15 Tage lange Bars und Restaurants schließen müssen.

Die Entwicklung der Pandemie hatte in Katalonien zwischenzeitlich schon gute Tendenzen gezeigt. Im Juni war die Region bereit schon kein Risikogebiet mehr und ein grüner Fleck auf der Coronavirus-Landkarte. Mit der schrittweisen Rücknahme der Beschränkungen gingen aber die Zahlen neuer Fälle und auch das Risiko erneuter Ausbrüche wieder in die Höhe.


Daher hat die Gesundheitsabteilung der Regionalregierung wiederum striktere Maßnahmen angekündigt. Eingeschränkte Öffnungszeiten, Limitierung der Kapazitäten, sowohl im Innen- als auch in Außenbereichen, scheinbar hat nichts davon geholfen. Ein Sprecher des Hotel- und Restaurantverband sieht dagegen nicht gerechtfertigt, der Gastronomie die Schuld zuzuschieben. „Die Generalitat sollte ihre Strategie ändern und die wahren Gründe der erneut wachsenden Zahlen neuer Infizierungen mit dem Virus finden.“

„Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren, die Pandemie breitet sich derzeit wieder aus“, so ein Regierungssprecher. Tatsächlich hört die Anzahl der Personen, die positiv auf Covid19 getestet wird, nicht auf zu wachsen. In nur einer Woche sind in Katalonien die rund durchschnittlich 1.000 Neuinfektionen pro Tag auf 1.600 gestiegen.

Auch in den Krankenhäusern liegen wieder mehr und mehr Patienten mit dem Coronavirus. “Wir haben bereits eine zweite Intensivstation für Covid19-Patienten eröffnet”, bestätigt Antoni Trilla, Leiter der Epidemiologie am Hospital Clínic. Doch Katalonien steht mit dem Problem nicht allein da, in Europa gibt es erneut täglich rund 81.000 Fälle neuer Infizierungen.

Bars und Restaurants schließen

Sowohl Pere Aragonès, der Vize- und derzeitiger Übergangspräsident, der Minister für Inneres, Miquel Samper und Alba Vergés, Verantwortliche der regionalen Gesundheitsbehörde traten am Mittag vor die Presse.

Dabei wurde bestätigt, worüber man gestern bereits spekulierte. Innerhalb der nächsten 15 Tage soll jeglicher physischer Kontakt weitestgehend eingeschränkt werden. Aus diesem Grund kam man zu der Entscheidung, dass unter anderem Bars und Restaurants schließen sollen. Nur der „Außer-Haus“-Verkauf darf weitergeführt werden.

Die Kapazität von Einrichtungen wie Fitness-Center wird auf 50% reduziert und vorherige Termin sind vorgeschrieben. 

Auch Veranstaltungen wie Messen und Kongresse werden vorerst nicht stattfinden können. 

Die Generalitat berät derzeit ebenfalls, ob öffentliche Parks während der erneut verschärften Maßnahmen bereits um 20.00 Uhr schließen und Spielplätze vorübergehend gesperrt werden.

Kleine Geschäfte dürfen in den nächsten 2 Wochen nur 30% Kunden hineinlassen. Läden mit mehr als 400 m2 und vor allem Einkaufszentren müssen Kontrollen der Kapazität durchführen. Ausgenommen sind, wie schon zuvor, Geschäfte mit lebenswichtigen Produkten.

Die neue Verordnung wird am Freitag in Kraft treten und 15 Tage gelten. Der Hotel- und Restaurantverband sowie die Interessengemeinschaft der Musiker und Veranstalter haben bereits angekündigt, gegen die neuen Maßnahmen zu klagen.

Universitäten und Sportverband reagieren ebenfalls

Zudem werden die Universitäten ab Donnerstag ihre Vorlesungen vorerst wieder nur online durchführen. Darauf einigte man sich bereits am Dienstagnachmittag. Auch der katalanische Sportverband ist betroffen. An den kommenden 2 Wochenenden werden sämtliche nicht-professionelle Wettbewerbe ausgesetzt