Götheborg in Barcelona

Temporäre Sehenswürdigkeit: Bis März ist die Götheborg in Barcelona zu Besuch. Der Nachbau des schwedischen Seglers ist das weltgrößte Schiff aus Holz.

BARCELONA / REDAKTION. In der ganzen Stadt befinden sich unzählige Museen und architektonische Meisterwerke, die man unbedingt einmal gesehen haben sollte. Doch derzeit gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit, die auf Besucher wartet. Denn aktuell liegt die Götheborg in Barcelona vor Anker, genauer gesagt im Port Vell. Es ist das erste Mal, dass das beeindruckende Schiff im Hafen der Ciutat Comtal anlegt.

Mit insgesamt acht Ehrensalve aus ihren Kanonen machte das riesige Segelschiff auf seine Ankunft aufmerksam und begrüßte die katalanische Hauptstadt. Darüber hinaus bleibt es für ein paar Monate hier und man kann an Bord gehen, um es zu besichtigen.

Der schwedische Segler ist das weltweit größte Segelschiff aus Holz. Es handelt sich um die originalgetreue Nachbildung eines Handelsschiffs der Schwedischen Ostindien-Kompanie aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Nachbau des Originalschiff, welches 1745 sank, wiegt insgesamt 850 Tonnen und hat eine Länge von 58 Metern.

Die „neue Götheborg” wurde Ende der 1990er Jahre unter Verwendung von Materialien und Techniken aus der ursprünglichen Ära gebaut. Die Besatzung besteht aus zwanzig Berufsseglern. Zu ihnen gesellen sich sechzig Freiwillige, die zwar die Überfahrt bezahlen, sich aber auch an der Arbeit an Bord beteiligen.

“Es ist das erste Mal, dass wir Barcelona besuchen. Wir freuen uns sehr, in dieser interessanten und schönen Stadt anlegen zu können, die außerdem ein ideales Klima zum Überwintern hat.”

Kristoffer Bennis Leiterin der Expedition del Götheborg, 

Viele der Besatzungsmitglieder sind wie die Matrosen und Offiziere der damaligen Zeit gekleidet. Die Arbeit an Bord ist, auch wie in jener Epoche auf See üblich, wirklich hart. Doch sie wird mit den einzigartigen Eindrücken kompensiert, die den Anschein machen, durch die Vergangenheit zu segeln.

1984 begann die Bergung des ursprünglichen Schiffes und ein Jahr später der Bau einer neuen „Götheborg“, die acht Jahre dauerte. Jedoch standen die Konstrukteure vor einer wirklich komplizierten Aufgabe, erklärte Kristoffer Bennis gegenüber der Presse. Eine der grössten Herausforderungen beim Neubau war, die heutzutage geltenen Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Unter anderem war es aber auch schwierig, die modernen Motoren in ein Schiff mit dem Rumpf eines Handelsseglers aus dem 18. Jahrhundert unterzubringen.

Doch das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Ein Schiff, das mit allen Sicherheitsgarantien über die Weltmeere segelt und dabei die Funktionen eines Ausstellungs- und Schulschiffes erfüllt.

Überwintern in Barcelona

Nach seinem Aufenthalt in Barcelona setzt das Schiff seine Reise nach Shanghai fort. Auch das ist eine Parallele zu seinem Original, das mit zahlreichen Zwischenstopps zwischen lange Überfahrten zwischen Schweden und China absolvierte.

Doch die nächste Etappe beginnt erst im Frühjar der Fall sein, denn die Götheborg wird am Moll de Bosch i Alsina den Winter verbringen. Erst danach geht ihre Reise in den fernen Osten weiter.

Besucht werden kann das wunderschöne Segelschiff an allen Wochenenden von November bis März. Der durchschnittliche Ticketpreis liegt bei etwa 15 Euro pro Person. Es sind geführte Besichtigungen bei den auch die Matrosen, die auf dem gesamten Schiff verteilt sind, die Fragen der Besucher auf Englisch beantworten. Die Führungen dauern zwischen 45 Minuten und einer Stunde und können auf der offiziellen Webseite des Schiffs gebucht werden.


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