Heute steht das „Fest der drei Runden“, dem dem Kalender der jährlichen Festivitäten. Els tres tombs wird zu Ehren von Sant Antoni Abat Schutzpatron gefeiert, dem Schutzpatron der Haust- und Nutztiere. 

Das beliebte Fest, mit dem jedes Jahr am 17. Januar der heilige Antonius (Sant Antoni Abat) geehrt wird, blickt auf eine lange Tradition in Katalonien zurück. Was steckt genau hinter ‚Els tres tombs‘?

Der heilige Antonius war der Legende nach einer der ersten christlichen Mönche, der als Einsiedler lebte. Laut den Überlieferungen lebte er im dritten Jahrhundert in Ägypten und war ebenfalls als der heilige Antonius der Große oder Antonius von Ägypten bekannt.

Laut der Biografie Athanasius de Alexandria heilte er Menschen und war ein großer Freund der Tiere. Ein Ferkel soll ihn sein Leben lang begleitet haben, wodurch er im Volksmund auch Sant Antoni del Porquet genannt wurde.

Seine Anhänger wurden immer zahlreicher und die Geschichten über seine Taten verbreiteten sich immer weiter. So gelangten sie bis nach Europa und daraus entstand, zu seinen Ehren, auch in vielen katalanischen Städten das wichtigste Winterfest.

Die „Feier der drei Runden“ besteht aus einem Umzug mit Pferden, Karren und anderen Zugtieren. Diese werden (wie der Name des Festes besagt) nach alter Tradition dreimal um die örtliche Kirche geführt die dem heiligen Antonius gewidmet ist. Anscheinend ist dieser Brauch älter Christentum und es wurden lediglich drei Runden um ein Lagerfeuer aus grünen Zweigen gemacht.

Eine bestimmte Anzahl von Runden um ein religiöses Gebäude zu machen, ist bei den alten Völkern des Mittelmeers ein sehr alter Brauch. Auch die alten Römer drehten einige Runden um ihren Tempel um die Götter milde zu stimmen. Noch heute machen Muslime sieben Runden um die Ka’ba, die heiligste Stätte im Islam in Mekka, wo sich der schwarze Stein befindet, den die Araber vor Mohammeds Zeit verehrten.

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Umzug bei einer Feier “Els tres tombs” (Foto: Barcelona.cat)

Els tres tombs in Katalonien

In Falset werden beispielsweise Theaterstücke aufgeführt, die das Lebens des Heiligen nachstellen bei denen der Teufel einer der Protagonisten ist. Auf den Balearen oder in Valencia steht viel Feuerwerk und Lagerfeuer im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Auch dort nimmt auch immer eine Figur teil, die den Teufel darstellt.

Dabei muss erwähnt werden, dass das älteste Fest der „Els tres tombs“ in Katalonien das in Igualada ist. Hier finden die Feierlichkeiten bereits seit 1822 ununterbrochen statt.

Bei allen Feierlichkeiten sieht man aber immer viele Pferde. Denn diese Tiere waren einst die Wichtigsten der bäuerlichen Betriebe, ob zum Bearbeiten des Ackerlandes oder zum Transportieren von Erntegut. Die Beziehung zwischen Menschen und Pferd begann bereits um 3500 v. Chr. In der eurasischen Steppe, als man anfing sie als Haustiere zu halten. Das ist bis in heutige Zeit so geblieben, obwohl das Pferd heute eher ein Wettkampf- oder Freizeittier ist, als ein Produktionsmittel.

Heutzutage ist es auch üblich, auch andere Haustiere wie Hunde, Katzen, Vögel und andere Tierarten zum Segnen mitzubringen.

Der Tag an dem der heilige Antonius geehrt wird, liegt übrigens in der „Woche der Bärtigen“. Was es damit auf sich hat, lest ihr in unserem Artikel „La setmana dels barbuts


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