Es ist nicht nur eine der schönsten grünen Oasen der Stadt. Der Jardí de la Tamarita ist wohl auch Barcelonas verstecktester Garten. 

Das Viertel Sant Gervasi bewahrt sich sein bestgehütetes Geheimnis für diejenigen auf, die die Ciutat Comtal am besten kennen. Der Park ist natürlich schon lange kein wirkliches Geheimnis mehr. Nach wie vor geblieben ist allerdings eine Sache -die wunderbare Ruhe. Und dass, obwohl sich der Jardí de la Tamarita nahe der belebtesten Straße befindet, die täglich hunderte von Autos durchqueren.

Neben seiner Lage ist eines der großen „Geheimnisse“ dieses kleinen Gartens seine umfangreiche Artenvielfalt. Am Passeig de Sant Gervasi, 47 findet man von Lorbeeren bis zu Zypressen, von Henna, bis Pythosporus. Eine Tatsache, die diesen Ort zu etwas Besonderem macht. So besonders, dass sogar öfter mal Biologie-Studenten für ihre wissenschaftlichen Arbeiten hierherkommen.

Jardí de la Tamarita
Früher Privatgelände, heute öffentlicher Park (Foto: BarcelonAlemany.com)

Zwei Hektar große Finca

Das Anwesen gehörte ursprünglich der belgischen Adelsfamilie Craywinckel. Sie waren so angetan von Barcelona, dass sie sich im 17. Jahrhundert hier niederließen. Anfang des 20. Jahrhunderts kaufte der Textilfabrikant Alfredo Mata das Gelände. Viele der damals gutbürgerlichen Familien ließen um ihre pompösen Häuser herum Gärten anlegen.


Parks und Gärten in Barcelonas


Auf diese Weise demonstrierte man dem Rest der Nachbarn seine Macht und seinen wirtschaftlichen Status. So entstand auch der Jardí de la Tamarita, der im Laufe der Jahre mehrere Male umgestaltet wurde. Nach dem Bürgerkrieg geriet dieser Ort allerdings in Vergessenheit und seine Gärten wurden zu einem der „größten Geheimnisse“ Barcelona.

Jardí de la Tamarita Barcelona
Wunderschöne Parkanlage in Sant Gervasi (Foto: BarcelonAlemany.com)
Jardi de la Tanarita Sant Gervasi
Ideal zum Spazieren und Relaxen (Foto: BarcelonAlemany.com)

Privater Garten wird öffentliches Erbe

Dieser Ort ist, so schreibt es auch die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite, ein Beispiel für die lebendige Stadtentwicklung Barcelonas. Denn die Gärten haben aus einem privaten Besitz allmählich in öffentliches Eigentum verwandelt und sind für die Bevölkerung zugänglich. Darüber hinaus hat hier seit 1997 die Stiftung Fundación Blanquerna der Universidad Ramón Llull ihren Sitz.

Wer den Jardí de la Tamarita einmal für sich entdecken möchte, hat dazu täglich die Gelegenheit. Die Öffnungszeiten variieren aber abhängig von der Jahreszeit. Einen Besuch sind aber natürlich auch alle anderen Parks und Gärten Barcelonas wert.