Nach Einigung zwischen Unternehmen und Stadtverwaltung: Nun hat Metropolregion Barcelona endlich eine offizielle Taxi-App
Statt dem altbekannten Handzeichen können sich Fahrgäste in Zukunft auch mit der neuen Anwendung ein Taxi rufen. Dennoch soll es auch weiter möglich sein, sich ein verfügbares Fahrzeug auf der Straße „heranzuwinken“. Den Benutzer werden bereits vor Fahrtbeginn ungefährer Fahrpreis angezeigt, jedoch hat die Offizielle Taxi-App noch einige Einschränkungen.
Vor rund 10 Jahre stand das Thema zum ersten Mal auf der Agenda. Jetzt ging, in Zusammenarbeit mit allen Taxi-Unternehmen, endlich eine öffentliche Anwendung für die Metropolregion Barcelona an Betrieb. Damit ist es möglich, den Fahrdienst anzufordern, ohne sich winkend an den Straßenrand zu stellen.
Der Service heißt Picmi Taxi und ist in der städtischen App ‚AMB Mobilitat‘ von Barcelona integriert. Ein weiterer Schritt der Digitalisierung eines Sektors der immer mehr mit der Konkurrenz aus der Privatwirtschaft zu kämpfen hat.
Bei den Taxifahrern fand die Einführung breite Zustimmung. Für viele ist es „eine historische Entwicklung“ und ein wichtiger Schritt in die Zukunft des Gewerbes. Die Gewerkschaft sieht darin eine sehr gute Chance, „damit die gelb-schwarzen Autos weniger Zeit ohne Passagiere zirkulieren.
Umweltschutz durch Digitalisierung
Den gleichen Hintergrund hat die Schaffung von sogenannten Kurzzeitparkplätzen mit Platz für 2 – 4 Taxis, wie die Stadträtin für Mobilität erklärte. Laut Laia Bonet sollen die bereits 51 entstandenen Standorte während des Jahres 2023 auf bis zu 140 erhöht werden. Das Ziel ist, „unnötige Umweltverschmutzung und Staus zu verringern“, so Bonet. Eine Tatsache die einer der dichtbesiedelsten Städte Europas in jeden Fall guttun würde.
Jedoch sei „keinesfalls geplant, den Fahrern zu untersagen, sich mit dem grünen Licht auf die Suche nach Kunden zu machen. Die Digitalisierung soll in erster Linie helfen“, betonte die Stadträtin. Nach Angaben der Kommunen ist bei 60 % der Fahrten der Rücksitz leer. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt und den Verkehr, sondern auch auf die Benzinrechnung.
Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es innerhalb des Sektors zu einer wirklichen Alternative zu den bereits existierenden Apps wird. Für die Nutzer dagegen keine so große Umstellung, da der Service Teil der schon vielgenutzten Anwendung des AMB ist.
Bisher gibt es allerding noch einige nicht unwichtige Einschränkungen. So ist es beispielsweise noch nicht möglich, darüber zu bezahlen oder Vorausbuchungen zu tätigen. Kurz gesagt, es ist eine App für die spontane Taxibestellung.
Wie funktioniert es?
Die Verwendung der App ist sehr einfach. Im Menü der AMB Mobilitat wurde in der Verbindung mit Picmi Taxi Menüpunkt ‘Taxi’ hinzugefügt. Damit ist nun eine unmittelbare Taxibestellung möglich. Die Geolokalisierung findet Taxis in der Nähe und sendet die Anfrage an die Fahrer. Aus der Liste der Taxis wählt die offizielle Taxi-App durch einen Algorithmus das am besten geeignete (vor allem nach gegenwärtigem Standort) aus. Der jeweilige Fahrer bestätigt die Anfrage und erreicht nach wenigen Minuten den Treffpunkt. Sobald der Fahrgast aufgenommen wurde, endet der Vermittlungsservice von Picmi.
Wichtiges Detail: Der vom System ausgewählte Taxifahrer kann entscheiden, ob er die Fahrt annimmt oder nicht. Vorteil für den Fahrgast: es wird bereits beim Bestellen die voraussichtlichen Kosten für die Route angezeigt. Sollte kein Fahrzeug verfügbar sein, leitet Picmi Taxi die Anfrage an die im Grossraum Barcelona registrierten Taxizentralen weiter.
“Nach jahrelangen Forderungen liegt es nun an uns, dass es funktioniert und wir damit unseren Service gegenüber dem Fahrgast verbessern.“
Tito Álvarez, Vorsitzender Elite Taxi
Seit mehreren Jahren hat sich der Sektor der Taxifahrer bei den Behörden beschwert, dass nicht für die Fahrer getan wurde. Tito Álvarez der Vereinigung Elite Taxi, freut sich: „Endlich gab es eine bedeutende Verbesserung für uns alle!“ Laut der für den Bereich zuständigen Behörde ist App für alle 10.521 in der Metropolregion registrierten Taxifahrer obligatorisch. Doch „genau sollten wir ausnutzen und es als Chance sehen”, sagte Luis López von Taxi Companys.
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