Keine Tests und keine Quarantäne mehr

Eine weitere Lockerung der Pandemieregeln tritt in Kraft. Neues Gesundheitsprotokoll sieht keine Tests und keine Quarantäne mehr vor.

SPANIEN, EUROPA PRESS. Ab diesem Montag gibt es eine entscheidende Wendung im Umgang mit der Pandemie. Das Gesundheitsministerium der spanischen Regierung begründet diese weitere Lockerung mit dem Fortschritt der Impfung der Bevölkerung. Ausgenommen von den neuen Vorschriften sind lediglich besonders gefährdete Gruppen. Durch das neue Protokoll wird es für leichte Fälle des Coronavirus keine Tests und keine Quarantäne mehr geben.

Eine Infektion mit Covid19 wird ab dem heutigen Montag wie alle anderen Infektionen der Atemwege behandelt. Das haben die Experten des spanischen Gesundheitsministerium entschieden. Grund dafür sind einerseits die aktuellen Impfraten. Ebenfalls gibt es eine große Zahl von Menschen mit natürlicher Immunität, die die Krankheit in den letzten Monaten überstanden haben. Daher glauben die Gesundheitsbehörden, dass es an der Zeit ist, mit dem Coronavirus umzugehen, wie mit anderen Atemwegsinfektionen. Das Durchführen von massenhaften Covid19-Tests an der Bevölkerung und die Quarantäne-Pflicht abzuschaffen ist laut den Experten ein logischer Schritt.

Ausnahmen

Von der neuen Vorgehensweise bleiben allerdings Personen vorerst ausgeschlossen, die aus gesundheitlich Aspekten als besonders gefährdet gelten. Dazu gehören sowohl Menschen, die über 60 Jahre als sind, immungeschwächte Personen und schwangere Frauen. Darüber beinhaltet die Ausnahme Mitarbeiter von Gesundheitszentren und Bewohner von Altenheimen.

„Das mindert nicht nur die Anspannung und die Folgen für die Bevölkerung“, sagte die Epidemiologin Sílvia Sanjosé, in einem Interview. „Vor allem aber bedeutet dies eine enorme Entlastung des Gesundheitswesens. Die Ärztezentren müssen dann keine diagnostischen Tests mehr durchführen, keine Quarantäne mehr anordnen und keine anschießende Gesundschreibung mehr dokumentieren.               

„Außerdem gibt es wieder mehr Zeit, andere Erkrankungen zu behandeln“, so der stellvertretende Generaldirektor der Überwachung von Notfällen der öffentlichen Gesundheit.

Der stellvertretende Generaldirektor der Überwachung von Notfällen der öffentlichen Gesundheit, Jacobo Mendioroz, sieht die Änderungen ebenfalls positiv. „Es ist nicht mehr erforderlich zu Tests zu gehen, wenn die Krankheit jetzt meist leicht verläuft“, erklärte er gegenüber TV3. „Vor allem aber wird das gesamte Gesundheitssystem wieder mehr Zeit haben, sich um andere Erkrankungen zu kümmern.“

„Dies bedeute jedoch nicht, dass man von nun an ein normales Leben führen kann, wenn man sich Covid19 ansteckt“, so Mendioroz weiter. „In solchen Fällen wird es weiterhin notwendig sein, die Ansteckung gefährdeter Personen zu verhindern. Daher müssen die Positiven jeglichen Kontakt vermeiden und sollten auch nicht an größeren Veranstaltungen teilnehmen.“

Was passiert mit den Masken?

Tatsächlich ist gerade der Schutz der Personengruppen, die besonders gefährdet sind, der Hauptgrund dafür, dass die Maskenpflicht in Innenräumen bleibt. Die Abschaffung eine der wenigen, wenn nicht einzigen Überbleibsel der Pandemie. Die Gesundheitsexperten halten dies allerdings noch für zu früh.

Seitens des Gesundheitsministeriums ist man sich im Klaren, „dass das Ende der Tests und der Quarantäne die Ansteckungsrate erneut erhöhen kann.“ Daher wird die Maskenpflicht in Innenbereichen vorerst bestehen bleiben, da sie „aus unserer Sicht eine der effektivsten Maßnahmen ist.“

Ministerin Carolina Darias, von der die Maßnahme abhängt, sagte am vergangenen Mittwoch, dass sie eher früher als später abgeschafft werde. „Die Einzelheiten seien aber noch nicht definiert. Das heißt, ob die Pflicht eine Maske zu tragen überall aufgehoben wird oder in bestimmten Umgebungen wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Gesundheitszentren oder Altersheimen beibehalten wird.“


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