Diskotheken wieder zu

Diskotheken wieder zu

Aufgrund der hohen Corona-Zahlen ergreift die Regierung Maßnahmen. Bis auf Weiteres müssen Nachtclubs und Diskotheken wieder zu machen.

Das Risiko der erneuten Ausbreitung des Virus hat zuletzt einen Umfang erreicht, den es während der gesamten Pandemie nicht gab. Auf den Intensivstationen bemerkt man bereits die Auswirkungen der fünften Welle. Die Generalitat berät über die Rückkehr zur Maskenpflicht im Freien und empfiehlt bereits, sie auch auf der Straße zu nutzen.

Die katalanische Regierung hat heute neue Maßnahmen angeordnet, um die erneute Ausbreitung des Coronavirus der letzten zwei Wochen zu stoppen. Am Mittag hatte man den Vertretern des Sektors die Entscheidung mitgeteilt.

Wie ihre Sprecherin Patrícia Plaja mitteilte, müssen Einrichtungen der Nachtgastronomie, wie zum Beispiel Diskotheken wieder zu machen. Erlaubt seien werden nur Aktivitäten in Außenbereichen. Damit soll die Welle der neuen Ansteckungen gestoppt werden.

Seit dem 21. durften Nachtclubs, Diskotheken und Musikbars mit einer auf 50% begrenzten Kapazität wieder öffnen. Dies war allerdings an bestimmten Bedingungen geknüpft. Dazu gehörte die Verwendung einer Maske beim Tanzen und ein einzuhaltender Mindestabstand zwischen nicht miteinander bekannten Personengruppen. Viele Besucher und auch Besitzer solcher Einrichtungen fanden es sehr schwer und teils unmöglich umzusetzen.

Regierungssprecherin Patricia Paja (Foto: CatalunyaPress)

Plaja hat darauf hingewiesen, dass in Betrieben des Nachtlebens im Freien weiterarbeiten dürfen. Bezüglich der Maskenpflicht sagte sie, dass die Regierung die Verwendung der Maske als Vorsichtsmaßnahme wieder vorschreiben möchte. Dafür fehle der Regionalregierung jedoch nötigen gesetzlichen Voraussetzungen. Die Maskenpflicht im Freien wurde in ganz Spanien durch ein Dekret der Zentralregierung im Juni aufgehoben. Aus diesem Grund appelliert die Generalitat an die Bevölkerung aufgefordert, sie dennoch zu nutzen, Menschenansammlungen und soziale Interaktionen zu vermeiden. 

Um dies bereits im Vorfeld zu reduzieren, wird auch jede öffentliche Veranstaltung, egal welcher Art, mit mehr als 500 Personen begrenzt. Für den Zugang zu solchen Events ist ein PCR- (nicht älter als 12 Stunden) oder Antigentest mit negativem Ergebnis nötig. Einlass bekommen ebenfalls Personen, die nachweislich die vollständige Impfung erhalten haben. Dies gilt auch für Nachtclubs, Partys oder andere Aktivitäten.

Im Zuge der letzten Lockerungen waren sogar wieder größere Veranstaltungen erlaubt. Diese durften in Außenbereichen sogar mit mehr als 3.000 und in geschlossenen Räumen mit bis zu 1000 Personen stattfinden. Jetzt wird der dafür entwickelte Plan für Großveranstaltungen aller Art ab 500 Personen angewendet.

Am Montag rund 6000 neue Fälle

“Wir haben zu jedem Zeitpunkt betont, dass die Pandemie noch nicht überwunden ist. Die aktuellen Daten sind mehr als besorgniserregend und die Zahl der Infektionen wächst exponentiell”, sagte Plaja.

In fünfzehn Tagen haben sich die wöchentlichen Fälle verachtfacht. In der Woche vom 12. bis 18. Juni wurde bei 3.500 Personen das Coronavirus festgestellt. In den sieben Tagen bis zum 2. Juli stieg die Zahl pro Woche auf 25.700. Allein gestern wurden nach Angaben der Sprecherin mehr als 6.000 Fälle registriert.

Seit März 2020 nicht mehr so extrem

UCI des Hospital del Mar, Barcelona (Foto: Europa Press)

Die Lage der Pandemie ist in Katalonien wieder außer Kontrolle geraten. Derzeit liegt die Übertragungsrate RT bei 3,30. Ein Wert, der seit März 2020, als die Gesundheitskrise begann, nicht mehr registriert wurde. Noch im Mai 2021 hielt sich dieser Zahl einige Woche unter der Marke von 1,00. Die 14 Tage-Inzidenz beträgt 401 Fälle pro 100.000 Einwohner und ist damit fünfmal höher als noch vor zwei Wochen.

Der fast explosionsartige Anstieg ist vor allem auf die stärkere soziale Interaktion junger Menschen zurückzuführen. In der Bevölkerung zwischen 16 und 29 Jahren liegt die Inzidenz bei mehr als 1.200 Fällen pro 100.000 Einwohner. In Barcelona liegt diese Zahl bei über 2.000 Fällen.

Seit Mitte Juni sind zudem Volksfeste, öffentliche Veranstaltungen, Abschluss-Feiern und private Treffen in größerem Umfang wieder erlaubt. All diesen Aktivitäten wird von den Gesundheitsbehörden der Grund der erneuten Ansteckungswelle zugeschrieben.

Die Verordnung, dass die Diskotheken wieder zu machen müssen, gilt ab diesem Freitag, 9. Juli bis einschließlich 23. Juli.


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