Bunyols de vent

Eine der kulinarischen Spezialitäten gibt es immer zwischen Karneval und Ostern. Die Bunyols de vent sind bei Groß und Klein beliebt

Mit der Fastenzeit beginnt auch die Saison einer beliebten Süßspeise. Diese ist traditionell während der Zeit bis zum Osterwochenende in vielen Bäckereien zu finden. Sie sind als Bunyols de vent bekannt, was sich am besten wohl als Luft- bzw. Windkrapfen übersetzen lässt., im katalanischen und erwecken wegen ihres flockigen Teigs den Eindruck, sie seien innen hohl. 

Der Ursprung der beliebten Krapfen

Die süßen Teilchen wurden laut Historikern schon seit dem 10. Jahrhundert in der jüdischen Gemeinschaft hergestellt. Und auch bei den alten Griechen und Römern waren sie bekannt. Bei den Arabern gewannen sie mit Honig dann nach und nach an Süße. Somit haben diese leckeren Krapfen eine (mindestens) 11 jahrhundertealte Geschichte. Im Laufe der Zeit gab es immer neue beliebte Süßspeisen, dennoch ist die Tradition der ‚Bunyols‘ bis heute erhalten geblieben. 

Bunyols de vent während der Fastenzeit (Foto: das BCN Magazin)

Vielleicht liegt das Geheimnis in der Einfachheit! Denn ihre Zutaten sind lediglich Eier, Mehl, Zucker, Fett (Butter oder Öl). Mit den Jahren kamen weitere Zutaten wie Anis, Zitrone, Zimt oder Vanille hinzu. Sie werden in Öl frittiert und am Ende gezuckert. Bei ihrer Zubereitung quellen sie an und im Inneren entsteht ein Hohlraum, wodurch sie ihren Namen Windkrapfen erhielten. Eine weitere Variante, die ‚Bunyols de crema‘, wird mit einer Art Crema catalana gefüllt. Früher wurden sie in den Konditoreien immer nur mittwochs und freitags angeboten, heute findet man sie aber an jedem Wochentag.

Die Bunyols de vent und die Fastenzeit

Während des Carnestoltes, wie der Karneval in Katalonien heisst, stehen Spass und (kulinarischer) Exzesse, auf der Tagesordnung. Doch nach dem ‚Dimecres de cendre‘ (den meisten als Aschermittwoch bekannt), beginnt die Fastenzeit, die 40 Tage bis Ostern dauert. Laut der Überlieferung halfen die Krapfen, die Tage der Fasten- bzw. Bussezeit „zu versüßen“ und so ein wenig angenehmer zu gestalten. Aus diesem Grund kennt man sie ebenfalls als Bunyols de Quaresma (Krapfen der Fastenzeit).


Die Geschichte der Crema Catalana


Die Krapfen haben normalerweise eine unregelmäßige und alles andere als perfekte Form. So erhielt das Wort ‚Bunyol‘ übrigens im Laufe der Zeit scherzhaft auch noch eine andere Bedeutung: “schlecht gemachte Sache“. Ding”. Ausdrücke wie „Was für ein ‚Bunyol hört man meist in Momenten, wenn etwas unerwartet schlecht entstanden ist.

Das Rezept für die Krapfen

Lust bekommen, die ‚Bunyols de vent‘ einmal zu Hause selber zu machen? Der Konditormeister Christian Escribà, erklärt, welche Krapfensorten es seit 1906 in seiner Konditorei in Barcelona gibt. Eines der Rezepte, das sich am wenigsten verändert hat, fasst er folgendermaßen zusammen: „Es geht darum, dem Teig Eier hinzufügen, bis man die gewünschte Textur erhält.“ Und sein Geheimnis: er fügt dem Ganzen noch etwas Konditorcreme hinzu, um dem Teig mehr Lieblichkeit zu verleihen.

Zutaten: 

  • 1/4 Liter Milch
  • 200 g Weißmehl
  • 200 g Zucker
  • 140 g Butter
  • 1/2 Zitrone
  • 5 Eier
  • Salz
  • Puderzucker
  • Anisliköre
  • Sternanis
  • Zimt

Zubereitung

Zuerst die Milch zum Kochen bringen und unter Rühren Butter, Zucker und Salz hinzufügen. Wenn es zu kochen beginnt, das Mehl hinzugeben und vom Herd nehmen. Etwas Zitrone darüber reiben, mit Zimt und Sternanis weiter verrühren und dabei nacheinander die Eier hinzutun, bis eine kompakte Masse entsteht. Dann nimmt man, am besten mit einem Löffel, kleine Portionen um sie in heißes Öl zu geben. Nach dem Frittieren trocknet man sie mit Küchenpapier ab, bestreut sie mit Anis und zuckert sie zum Schluss.


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