Es ist eines der typischsten Desserts der regionalen Gastronomie. Was aber ist der genaue Ursprung der Crema Catalana?
Es gibt, wie bei so vielen anderen Dingen, auch zu ihrer Herkunft verchiedene Theorien, obwohl sich die Geschichte, die am Wahrscheinlichsten ist, im 18. Jahrhundert abspielte. Danach soll der Ursprung der Crema Catalana in einem Klioster liegen, wo sie von sie von einigen Nonnen eher aus der Not heraus erfunden wurde.
Die Legende besagt, dass eines Tages ein Bischof ein Kloster besuchte. Die Nonnen wollten zu dieser besonderen Gelegenheit ein Vanilledessert servieren. Eine Süßspeise, die sie schon oft zubereitet hatten und für die sie in der gesamten Umgebung bekannt waren. Vor lauter Aufregung aufgrund des hohen Besuchs wollte ihnen der „Pudding“ an jenem Tag allerdings nicht gelingen. Er wurde zu flüssig und sie versuchten, das Ganze durch Hinzufügen einer Schicht gebrannten Zuckers zu retten. Auf diese Weise konnten sie ihr „misslungenes“ Dessert trotzdem anbieten.
Der Bischof konnte nicht widerstehen und nahm ungeduldig einen ganzen Löffel voll in den Mund. Der Zucker war jedoch noch sehr heiß und er fing auf der Stelle an zu schreien: „Crema, crema…“. Dies bedeutet auf katalanisch ‚Es brennt, es brennt‘. Dabei ahnte er gar nicht, dass er in jenem Moment diese improvisierte kulinarischen Spezialität ihren Namen gegeben hatte.
Ein uraltes Dessert
Diese Anekdote ist zugegeben nur eine hübsche Begebenheit, die der volkstümlichen Phantasie entsprungen und überliefert ist. Allzuweit hergeholt ist die Geschichte allerdings nicht. Barcelonas ältestem Restaurant, wurde in seinen Anfängen, durch allem durch seine Süsswaren immer bekannter. “Can Culleretes” Was man allerdings mit Sicherheit weiss ist, dass die ‚Crema catalana‘ eines der ältesten Desserts des Landes ist. In den Büchern „Llibre de Sent Soví“ (1324) oder dem „Llibre del Coch“ (1520), sind in katalanischer Sprache einige mittelalterliche Rezepte dokumentiert. Darin wird unter anderem eine aus Ziegenmilch und Eiern zubereiteten ‚gekochten Milch‘ (kat. llet cuita‘) beschrieben. Historiker gehen davon aus, dass sie tatsächlich der Vorgänger sein könnte.
Auch im „Calaix de sastre“ von Rafael d’Amat i de Cortada wird mehrere Male die ‚Crema catalana‘ erwähnt. Dieses umfangreiche Tagebuch schrieb der Baron von Maldà zwischen 1768 und 1819.
Auf die Frage, ob die ‚Crema catalana‘ oder die ‚Crème brûlée‘ älter ist, wollen wir an dieser aber nicht eingehen. Die im Wasserbad mit Sahne, Eiern und Vanille hergestellte französische Variante wurde auf alle Fälle 1691 erstmals schriftlich erwähnt. Laut dem katalanischen Rezept werden hingegen Milch, Eigelb und Zimt als Zutaten verwendet.
Die ersten niedergeschriebenen Rezepte
Die Zubereitung dieser Spezialität der katalanischen Küche hat sich im Laufe der Zeit nicht wesentlich verändert. Dabei muss gesagt sein, dass die ersten dokumentierten Rezepte bereits einen Hauch von Zitrone und Zimt enthielten. Diese beiden Produkte sind auch in der arabischen Küche weit verbreitet.
Der Historiker Jaume Fàbrega erzählt, dass es traditionell üblich war, diesen Nachtisch in Porzellan- oder Steingutschälchen zu servieren. “Nicht immer wurde eine Schicht Zucker darüber geschmolzen”, erklärt er weiter. „Im Laufe der Zeit begann man beispielsweise den Rand mit Inschriften oder Schokoladen-Baiser zu verzieren.
In längst vergangenen Zeiten wurde die ‚Crema catalana‘ übrigens am 19. März, dem Tag des heiligen Joseph (Sant Josep) serviert. Aus diesem Grund ist sie auch unter dem Namen ‘Crema de Sant Josep‘ bekannt.
Diese Tradition existiert bis in die heutige Zeit, wird aber zu unserem Glück nicht mehr ganz so strenggenommen. In der Gegenwart isst man sie das ganze Jahr über und sie hat einen festen Platz auf vieler Speisekarten. Auf diesen findet man mit der ‚Bomba‘ übrigens oft auch eine Tapas-Spezialität, die ihren Ursprung hier in Barcelona hat.
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